In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit einer Thematik, die momentan in Brachttal viel zu defensiv angegangen wird: dem Tourismus.
Bereits in unserer Beleuchtung der Demografie-Problematik haben wir herausgearbeitet, dass für die Gemeinde der Leitsatz „Wohnen, wo andere Urlaub machen“ zutrifft.
Gut erreichbar liegt die Gemeinde in einer herrlichen Umgebung, man kann wunderbar entspannen, wandern, hat gute Anbindung zu Radwegen, jeweils zwei tolle Frei- und Thermalbäder in der Nähe und ein vielfältiges gastronomisches Angebot.
Es gibt weiterhin einen Reiterhof, die Sauna-Scheune, Wellness- und Massage-Angebote, ein Kneipp-Becken und einen Barfußpfad. All das wird jedoch nicht offensiv und zentral vermarktet. Mittlerweile gibt es wenigstens auf der gemeindeeigenen Homepage in der Rubrik „Kultur und Tourismus“ Hinweise auf die fünf Ferienwohnungen in Brachttal. Das bestehende Hotel fehlt jedoch.
Da die Homepage gerade beleuchtet wird: Das Anklicken einiger Rubriken läuft ins Leere, es tut sich nichts. Dies ist zum Beispiel bei „Region /Anreise“, „Ortsplan“, „Projekt Schlierbacher Steingutfabrik“, „Brachttal-Museum“, „Lindenhof-Keramikmuseum“ und „Wasser von Brachttal“ der Fall. Dabei haben die drei Letztgenannten sogar eigene Internetauftritte, die man nach einem kurzen Antext nur verlinken müsste.
Bei den aufgelisteten Vereinen ist es so, dass bei einigen ausgewählten ein Link zu deren Homepage vorhanden ist. Bei anderen Vereinen fehlt dieser aber, obwohl auch diese im Web präsent sind.
Der Vogelsberger Südbahnradweg wird auf der Homepage kurz erwähnt, auch hier fehlt eine Verlinkung zu vorhandenen ausführlichen Internetauftritten und zum Vulcan-Express, dem angebotenen Shuttle, der ja sogar von Brachttal mit finanziert wird.
Die Homepage von Birstein zeigt in diesem Bereich, wie man das besser lösen kann.
Doch Hinweise fehlen in Brachttal nicht nur auf der Homepage. Rundwanderwege oder Panoramawege könnten von verschiedenen Startpunkten ausgeschildert werden.
Sie kann man mit Flyern und im Internet bewerben. Wasser von Brachttal ist aktuell die rühmliche Ausnahme, wobei auch dieses Projekt aus der Verwaltung stiefmütterlich behandelt wird und eigentlich nur vom großen Engagement der ehrenamtlichen Führerinnen und der Mitglieder des Fördervereins lebt.
Mindestens eine Rundwanderstrecke pro Ortsteil sollte ausgeschildert vermarktet werden und eine die Ortsteile verbindende Wandertour, sollte ausgearbeitet werden.
Der Südbahnradweg ist von Hartmannshain bis Wächtersbach und umgekehrt fast durchweg vorbildlich ausgeschildert, bis auf zwei Teilstücke in Brachttal.
Hier fehlt zum einen die vernünftige Ausschilderung zwischen der Hellsteiner Sandwerkstraße über die Reichenbachstraße Richtung Schlierbach und umgekehrt.
Darüber hinaus auch die in Schlierbach zwischen der Struthstraße und Am Bahnhof. Für den Bereich zwischen Struth und Am Bahnhof wäre es auch eine Überlegung, auf beiden Seiten der Kleinbahnstraße einen parallel zur Fahrbahn laufenden Radweg anzulegen.
Das würde als positiven Nebeneffekt zur verbesserten Wegeführung die sehr breite Straße schmaler werden lassen, für die seit Jahren immer wieder Ideen zur Verkehrsberuhigung gesucht werden.
Abschließend zu den Beschilderungen bleibt zu erwähnen, dass auch Kneipp-Becken und Barfußpfad von niemandem gefunden wird, der nicht genau weiß, wo er hin muss.
Im Idealfall sollten alle Freizeitmöglichkeiten, Gaststätten, Unterkünfte und Dienstleister durch eine einheitliche Beschilderung ab der B 276 als Ortsdurchfahrt ausgeschildert werden. An dieser Beschilderung kann man finanziell diejenigen anteilig beteiligen, die einen Nutzen daraus ziehen werden.
Einige Freizeitangebote kann man mit relativ wenig Aufwand schaffen, diese würden die Sportbegeisterten und die Jugendlichen sicher begrüßen: Mountainbike-, BMX-Rad- und Dirtbike-Strecken. Auch eine Fußballgolf oder Minigolfanlage im Bereich der Brachtauen in Radwegnähe wäre sicher umsetzbar.
Eine weitere Idee ist die Schaffung von ein bis zwei Wohnmobilstellplätzen an jedem DGH, je nach vorhandenem Platzangebot, sowie die Schaffung eines zentralen Wohnmobilstellplatzes für die Gemeinde, mit sechs bis zehn Stellmöglichkeiten, auf dem großen Parkplatz am Werksverkauf der Wächtersbacher Keramik.
Die Stellplätze an den DGHs könnten zum Beispiel bei Feiern in den DGH von anreisenden Gästen genutzt werden. Der zentrale Wohnmobilstellplatz wäre nahe an der ehemaligen Fabrik. Auf diese Ortslage werden wir im Themenbereich „Gewerbe“ noch eingehen, denn dort liegt noch einiges Entwicklungspotential.
Darüber hinaus lägen die Wohnmobilplätze als Einstiegsmöglichkeit direkt am Südbahnradweg und in Nähe von Einkaufsmöglichkeiten und Nahversorgern. Eine zentrale Ver- und Entsorgungsstelle für Wohnmobile könnte im Außenbereich des Bauhofgeländes ihren Platz finden.
Zu guter Letzt finden wir, dass es möglich wäre, einen Jugendzeltplatz im Gemeindegebiet anzulegen. In den Sommermonaten suchen Jugendgruppen und Vereine immer wieder Möglichkeiten, mit größeren Gruppen zu campieren.
In Brachttal gäbe es ein paar Flächen, wo man einen solchen Platz anbieten könnte.
Es ist uns Freien Wählern klar, dass all diese Ideen Arbeit bedeuten und auch nicht von heute auf morgen umsetzbar sind. Es muss dabei auch nicht jedes Detail vom Rathaus ausgearbeitet werden.
Doch von dort muss der Anschub kommen und dort müssen die Fäden zusammengeführt werden, damit der Tourismus in Brachttal belebt wird und wir einen Nutzen aus unserer herrlichen Wohnlage ziehen können. Die FWB sind bereit, ihren Anteil daran zu tragen und sich persönlich dafür einsetzen, damit der Tourismus in unserer Gemeinde künftig besser vermarktet werden kann.
Für Fragen, Wünsche, Hinweise und Anregungen stehen die Mitglieder und Mandatsträger der FWB gerne bereit, persönlich oder auch unter Brachttal-Ideal-2035@FreieWaehlerBrachttal.de.