„Alle Menschen bestmöglich qualifizieren“
Die Freien Wähler setzen sich für den Erhalt des BuS-Projekts an der Haidefeldschule ein
„Entscheidung des Schulamts sorgt für Unverständnis“ – so war ein Artikel vom 3. August in der GNZ überschrieben.
Die Freien Wähler wollen sich für den Erhalt des Berufs-und-Schule-Projekts (BuS) an der Haidefeldschule Hettersroth einsetzen und suchen dafür den Schulterschluss mit allen politischen Vertretern.
Der Artikel, dass das BuS-Projekt der Haidefeldschule Hettersroth, in Kooperation mit der Haupt- und Realschule Birstein, durch das staatliche Schulamt in Hanau nicht verlängert werden wird, erreicht die Öffentlichkeit und somit auch die lokale und regionale Politik in der Ferien- und Urlaubszeit. Das ist ein denkbar schlechter Zeitpunkt, wie Vertreter der Freien Wähler Brachttal, der Freien Wächter Wächtersbach, der Freien Bürger Birstein und der Freien Wähler des Main-Kinzig-Kreises in einer gemeinsamen Presseerklärung mitteilen.
„Wir haben unmittelbar nach Veröffentlichung der Meldung miteinander kommuniziert und sind uns einig, dass wir da gemeinsam etwas tun müssen! Für Schülerinnen und Schüler aus Wächtersbach, Brachttal und Birstein ist die Haidefeldschule ein besonders wichtiger Bestandteil der Schullandschaft hier vor Ort.“ Daher sei es unabdingbar, dass diese Schule konzeptionell attraktiv sei und bleibe, sagt der Birsteiner Carsten Kauck.
„Die Schule in Hettersroth ist für viele Jugendliche die einzig reelle Chance, mit dem BuS-Projekt und der Kooperation mit der Birsteiner Schule, einen regulären Hauptschulabschluss zu erreichen sowie anschließend eine Berufsausbildung beginnen zu können. Kinder mit Förderbedarf haben oftmals keine Perspektiven, was sie natürlich selbst merken und sie dann zusätzlich noch demotiviert“, erklärt Jan Volkmann aus Wächtersbach.
Der Brachttaler Christian Klas führt weiter aus: „Die Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen in Regelschulen ist eine wichtige und richtige Entwicklung. Mit diesem Konzept erreicht man allerdings nicht alle Schülerinnen und Schüler.“ Die Betroffenen dürfe man nicht zurücklassen. „Es gibt diese Kinder, die zum Beispiel mit großen Gruppen nicht umgehen können und in einem normalen Klassenverband untergehen. Es gibt diese Kinder, für die zu jeder Unterrichtsstunde eine individuelle Betreuung möglich sein muss.“ So etwas können die kleinen Klassenverbände und die engagierten Mitarbeiter der Haidefeldschule abdecken, aber keine Regelschulen. „Daher muss die Attraktivität dieser Schule erhalten bleiben, und Konzepte wie das BuS-Projekt machen sie besonders attraktiv“, schließt Klas.
In dieselbe Kerbe schlägt FW-Kreisvorsitzender Heinz Breitenbach: „In den letzten Jahren haben viele Jugendliche durch das Projekt einen Hauptschulabschluss erreicht und eine Berufsausbildung erhalten, die es ohne BuS nicht geschafft hätten. Die Tatsache, dass künftig manche jungen Menschen Gefahr laufen, keinen Abschluss sowie keine Ausbildung mehr zu bekommen, ist nur eine Seite der Medaille.“ Auf der anderen Seite habe man im Main-Kinzig-Kreis noch zahlreiche Betriebe, die händeringend nach geeigneten Auszubildenden suchten. „Es ist daher aus diesem Gesichtspunkt für die gesamte Region wichtig, dass wir alle Menschen bestmöglich qualifizieren“, weiß Breitenbach.
Aus den aufgeführten Gründen werden die genannten vier politischen Verbände auf kommunaler und regionaler Ebene den Kontakt zu weiteren politisch Aktiven suchen, um einen breiten Schulterschluss zu erreichen, der das Schulamt zur Fortsetzung beziehungsweise Wiedereinführung des BuS-Projektes bewegen soll.
Brachttal (FWB) Im dritten Anlauf ist es den FWB gelungen, die
Jahreshauptversammlung für die Vereinsjahre 2019, 2020 und 2021 durchzuführen.
Der Vorsitzende Christian Klas freute sich, dass er 13 der 22 Mitglieder des Vereins bei herrlichem Wetter im Biergarten der Pizzeria Bella Amed in Neuenschmidten begrüßen durfte. Der Rückblick auf
die Vereinsjahre 2019 – 2021 war relativ kurz, da auch die FWB von Corona betroffen waren und viele Veranstaltungen absagen mussten.
Ein Highlight im Vereinsleben war das Open – Air – Kino in Schlierbach, dass die FWB zu ihrem 15. Geburtstag den Brachttaler Bürgern schenkten. Zwei sommerliche Kinoabende fanden im September 2021 eine tolle Resonanz.
Länger gestaltete sich der Rückblick auf die politischen Jahre 2019 bis 2021. Die FWB brachten in diesem Zeitraum insgesamt 25 Anträge in die Gemeindevertretung ein, von denen lediglich einer
abgelehnt wurde. Dies verdeutlicht nach Meinung von Klas die Qualität der politischen Arbeit, die fraktionsübergreifend ausgerichtet ist.
Dieser abgelehnte Antrag war im Übrigen der Antrag auf eine Führungskräfteschulung für Bürgermeister Zimmer. Damals waren sich jedoch die Fraktionen von CDU und SPD noch einig, dass es einer solchen nicht bedürfe.
Die Tatsache, dass von den 24 beschlossenen Anträgen, 23 davon einstimmig, bis heute lediglich vier umgesetzt wurden, bereitet den FWB allerdings Kopfschmerzen.
Der Bericht der bisherigen Kassiererin Sabine Gleiß stellte transparent die finanzielle Situation der FWB dar. Bernd Henkel beantragte als einer der beiden Kassenprüfer aufgrund der hervorragenden
Kassen- und Vereinsführung die Entlastung des gesamten Vorstandes für den Zeitraum 2019 bis 2021. Diese wurde von der Versammlung einstimmig beschlossen.
Wahlleiter Norbert Viel rief im Anschluss zur Wahl einer/eines 1. Vorsitzenden auf. Christian Klas hatte im Vorfeld bereits angekündigt, dass er aufgrund seiner Bürgermeisterkandidatur nach 17 Jahren
den Vorsitz der FWB abgeben werde. Sabine Gleiß wurde einstimmig als neue Vorsitzende gewählt. Ihr Stellvertreter ist weiterhin der bisherige stellvertretende Vorsitzende Enrico Detzer. Dietmar Noack
gab das Amt des Schriftführers ab, Hannah Gleiß (die verhindert war) wird in seine Fußstapfen treten.
Da Sabine Gleiß nun als Vorsitzende fungiert, wurde der sich im Urlaub befindende Stefan Kroll als neuer Kassierer vorgeschlagen und gewählt. Sowohl Hannah Gleiß als auch Kroll hatten im Vorfeld ihre Kandidatur dem vorherigen Vorstand gegenüber erklärt. Dieser geschäftsführende Vorstand wird komplettiert durch die beiden Beisitzer Josephine Detzer und Torsten Gast. Als neue Kassenprüfer wurden Enrico Nagelberg und Reinhard Gleiß gewählt.
Die erste Amtshandlung der neuen Vorsitzenden Sabine Gleiß war das Überreichen von Präsenten an Klas und Noack als Dank für deren langjährige Arbeit im Vorstand der FWB.
Anschließend stellte Klas der Versammlung seine Beweggründe für die Bürgermeisterkandidatur dar. Nach einer intensiven Fragerunde warb Klas bei den Vereinsmitgliedern darum, seine Kandidatur zu
unterstützen und ihn vom freien Bewerber zum Kandidaten der FWB zu erheben.
Diesem Wunsch kamen die Anwesenden einstimmig nach.
Unter der Rubrik „Sonstiges“ wurden verschiedene aktuelle Themen besprochen, darunter die Tatsache, dass die FWB ein Familienfest organisieren wollen. Termine und Örtlichkeiten werden noch abgestimmt
und zeitnah bekanntgegeben.
Gelnhäuser neue Zeitung am 04.03.2022